Infrastrukturen mit grosser geographischer Ausdehnung werden heute meist von wenigen Zentralen aus überwacht. In Krisen- und Katastrophenfällen benötigen die Mitarbeiter in der Zentrale, speziell bei komplexen Situationen, einen umfassenden und klaren Überblick über die Gegebenheiten am Einsatzort und in seiner Umgebung mit allen verfügbaren Informationen, um rasch und effektiv die richtigen Entscheidungen zur Krisenbewältigung und bestmöglichen Rettung von Leben sowie Abwendung weiterer Schäden treffen zu könnnen. In den ersten Minuten, noch bevor Einsatzkräfte vom Einsatzort weitere wichtige Informationen über die Lage melden können, werden wichtige Entscheidungen wie die zeitgerechte Verfügbarkeit von notwendigen Ressourcen, die Auswahl von Zufahrtswegen oder die Bedachtnahme auf weitere möglicher Risken, getroffen.
Andernfalls verstreichen die lebenswichtigen ersten Minuten ergebnislos bis die ersten Einsatzkräfte direkt vor Ort eintreffen. Ein virtuelles Modell des Einsatzortes, vergleichbar einem Sandkastenspiel früherer Militärs, mit zusätzlicher Darstellung aller sichtbaren aber auch unsichtbaren Gegebenheiten (Kanäle, Leitungen, andere Verkehrswege, Bevölkerungsdichte u.s.w.) am Bildschirm, mit Interaktionsmöglichkeiten wie z.B. dem Messen im Modell, ermöglicht der Einsatzleitung das Treffen der richtigen Maßnahmen und die effektive Unterstützung und Vorbereitung der Einsatzkräfte noch vor dem Eintreffen am Einsatzort.
Zusätzlich könnte das System für die Planung sicherheitsrelevanter Einsätze, für Schulungen und das Überprüfung von Taktiken genutzt werden. Der virtuelle Einsatzort hilft somit die entscheidenden ersten Minuten nach einem Schadensereignis bestmöglich zu nutzen, um das Richtige rechzeitig zu veranlassen, optimal zu retten und Schäden an Menschen und Gütern abzuwenden oder zumindest zu minimieren.