KIRAS Sicherheitsforschung

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Projekte der gemeinsamen deutsch- österreichischen Ausschreibung

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SYRI - Systemisches Risikomanagement und Resilienzplanung für die österreichische Lebensmittel-Versorgungssicherheit

Das Ziel von SYRI ist die erstmalige systemische Risikobewertung in Echtzeit in, für die Bevölkerung, versorgungskritischen Lebensmittelwertschöpfungsnetzwerken. Diese Netzwerke bestehen aus tausenden Akteuren und werden vom Ursprung der Lebensmittel, über die Verarbeiter, die Logistik bis hin zu den EndkonsumentInnen im Handel, bzw. der Gastronomie und Hotellerie digital abgebildet und in Echtzeit in Bezug auf systemische Versorgungsrisiken bewertet.

Analoge Informationsverarbeitung in Kombination mit dem Fachwissen einzelner ist auf Bedarfsträgerebene vielfach ausreichend, um lokal isolierte Probleme zu lösen. Große Krisen, wie COVID-19, haben jedoch die Grenzen des analogen und vergangenheitsbezogenen Krisenmanagements aufgezeigt. Diese Problematik trifft insbesondere auf die Lebensmittelbasisversorgung zu, die aus komplexen, schnelllebigen und voneinander abhängigen Wertschöpfungsketten (von Urproduktion über die verarbeitenden Betriebe bis hin zur Konsumentin) besteht. Krisenszenarien in Echtzeit proaktiv abschätzen und analysieren zu können ist essentiell, da diese die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung direkt bedrohen können. Auf Wunsch der Bedarfsträger BMLRT und AMA soll ein flächendeckendes digitales Systemisches Risiko Monitoring in Echtzeit realisiert werden.

Zum Echtzeitmonitoring wird im SYRI Projekt ein digitaler Krisenmonitor erstmalig auf Nationenebene für fünf von den Bedarfsträgern definierte Produktgruppen geschaffen. Dieser digitale Krisenmonitor erlaubt aufgrund der Entwicklung eines generischen Datenmodells, der erstmaligen digitalen Erfassung der Wertschöpfungsnetzwerke inklusive Verschränkung von Bedarfsträger- und Unternehmensdaten, die dynamische Berechnung von systemischen Risikokennzahlen auf Akteurebene. Netzwerke inklusive Risikobewertung werden in Echtzeit auf einer interaktiven und benutzerfreundlichen Oberfläche (= der digitale Krisenmonitor) den Bedarfsträgern zur Verfügung gestellt.

Internationale Expertise sowie planvolle und komplementäre Interdisziplinarität sind die Grundvoraussetzung, um ein wegweisendes Projekt wie dieses überhaupt in Angriff nehmen zu können. CSH ist weltweit führend in der Bewertung Systemischen Risikos, JRC LIVE der FH OÖ ist Vorreiter in der Echtzeitvisualisierung von Wertschöpfungsnetzwerken auf Unternehmensebene, die Universität für Bodenkultur sowie die veterinärmedizinische Universität sind ausgewiesene Experten in der Urproduktion und Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Produktgruppen.

Im Projekt SYRI soll erstmalig ein systemischer Risikoindex auf Akteurebene in Lebensmittelwertschöpfungsnetzwerken berechnet und erstmalig in Echtzeit dargestellt werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand des SYRI Projektkonsortiums existiert weltweit kein vergleichbares Forschungsprojekt. Diese Einmaligkeit des Projektes wurde auch von den wirtschaftlichen Partnern erkannt und hat dazu geführt, dass – obwohl in erbitterter Konkurrenzsituation stehend – nahezu der gesamte Einzelhandel (SYRI-Mitglieder decken mehr als 95 % des Bedarfes), zentrale Akteure des Großhandels sowie zentrale Produzenten in den fünf Produktgruppen sich zur Mitwirkung bereiterklärt haben.

SYRI zielt vor allem auf die Gewinnung neuer Kenntnisse und Fertigkeiten ab (= industrielle Forschung), mit dem Ziel die entwickelte Vorgehensweise erstmalig für die ausgewählten Produktgruppen anzuwenden, um eine mögliche Tauglichkeit zu überprüfen. Sollte der erfolgreiche Anwendungsnachweis in diesem hochspezifischen Bereich im SYRI Projekt gelingen, soll in einem nächsten Schritt die entwickelte Logik auf weiter als kritisch definierte Produktgruppen angewendet werden.

Projektleiter
Mag. Michael Herburger, BA MA

weitere Projekt- bzw. KooperationspartnerInnen
Agrarmarkt Austria Universität für Bodenkultur Wien Institut für Produktionswirtschaft und Logistik 
Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) 
Complexity Science Hub Vienna CSH - Verein zur Förderung wissenschaftlicher Forschung im Bereich komplexer Systeme 
Fixkraft-Futtermittel GmbH 
Garant - Tiernahrung Gesellschaft m.b.H. 
Hofer Kommanditgesellschaft 
LGV Sonnengemüse eingetragene Genossenschaft 
REWE International Lager- und Transportgesellschaft m.b.H. 
S. Spitz GmbH 
Top Team Zentraleinkauf GmbH 
Veterinärmedizinische Universität Wien Büro für Forschungsförderung und Innovation (FFI) 

Kontakt
Mag. Michael Herburger, BA MA
Research Project Manager
Head of research field “Supply Chain Risk Management, Resilience & Security”
FH OÖ Forschungs & Entwicklungs GmbH 
Wehrgrabengasse 1-3
4400 Steyr/Austria
tel: +43 5 0804 33255
e-mail: michael.herburger@fh-steyr.at