KIRAS Sicherheitsforschung

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SiKu KRITIS - Sicherheitskultur in der Kritischen Infrastruktur

Das vorliegende Projekt beschäftigt sich mit der Konzeptualisierung und Erhebung der „Security Culture“ in drei ausgewählten Organisationen der KRITIS in Österreich.

Die Kritische Infrastruktur (KRITIS) stellt einen besonders sensiblen Bereich des österreichischen Staates dar. Als ein zentraler Faktor für den Schutz der KRITIS gilt die Sicherheitskultur in Organisation. Sicherheitskultur in Organisationen wurde bisher hauptsächlich in Zusammenhang mit Unfällen erforscht. Aber, wie die aktuellen Krisen zeigen, vor allem intentionale Gefahren, wie Wirtschafts- und Industriespionage, Korruption, Veruntreuung, Cyberangriffe, Diebstähle und Übergriffe auf Mitarbeiter:innen sind zunehmende Bedrohungen für Organisationen der KRITIS. Einige wenige Ansätze zur Messung des Begriffs Security Culture wurden in den letzten zehn Jahren entwickelt. Bisher gibt es aber keinen Ansatz der eine breite wissenschaftliche Konzeptualisierung von Security Culture bietet, ausreichend als Basis für empirische Forschung geeignet wäre und relevante kriminologische Perspektiven, wie die Situational Action Theory von Wikström (2015) sowie die Neutralisationstechnikenthese von Sykes und Matza (1957) zur Erklärung von normwidrigem Verhalten von Mitarbeiter:innen inkludiert. Security Culture kann dadurch bis dato nicht wissenschaftlich erfasst und gestaltet werden.

Der theoretische Fokus des geplanten Vorhabens liegt daher auf einer umfassenden empirisch relevanten Konzeptualisierung von Security Culture. Diese theoretische Konzeptualisierung wird durch Sicherheitsverantwortliche im Hinblick auf ihre praktische Relevanz validiert (AP2). Im empirischen Teil wird die Sicherheitskultur in Organisationen der KRITIS mit dem Fokus auf intentionale Gefahren erstmalig erhoben und analysiert. Davon umfasst ist die Erforschung der Compliance der Mitarbeiter:innen bezogen auf innerbetriebliche Sicherheitsnormen und die Erklärung von etwaigen Verstößen. Jeweils ein Unternehmen aus den zur Zeit durch die Krisen besonders betroffenen KRITIS-Sektoren Gesundheit, Energie und Mobilität soll mittels einem im Projekt entwickelten Mixed-Method-Ansatz aus qualitativer Analyse von sicherheitsrelevanter Infrastruktur und Dokumenten, qualitativen Befragungen von relevanten Schlüsselpersonen sowie Führungskräften und standardisiertem Fragebogen für Mitarbeiter:innen untersucht werden (AP3). Die Erkenntnisse, die aus den aggregierten Ergebnissen gewonnen werden, dienen dazu Empfehlungen für die gesamte KRITIS abzuleiten und fließen in eine Publikation ein, die bei einer Fachkonferenz vorgestellt wird. Die Projektergebnisse werden in diesem Rahmen mit Sicherheitsverantwortlichen und –expert:innen diskutiert (AP4).

Projektleiter:in
FH-Prof. Mag. Claudia Körmer
Fachbereich Risiko- und Sicherheitsmanagement
FH Campus Wien

Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen
Wirtschaftskammer Österreich/ Stabstelle Krisenmanagement und Sicherheitsvorsorge: DI Thomas Feßl
Johannes Kepler Universität – Zentrum für Kriminologie: Univ. Prof. Dr. Helmut Hirtenlehner, Mag.a Dr.in Lisa Schmollmüller
Austrian Power Grid AG/ Health, Safety, Security & Environment: Ing. Martin Kronabitter
ÖBB-Holding AG/Konzernsicherheit: Roman Hahslinger, MA
Wiener Gesundheitsverbund/Prävention und Sicherheitsmanagement: Ing. Erika Baumgartl, MBA

Kontakt
FH-Prof.in Mag.a Claudia Körmer
Fachbereich Risiko- und Sicherheitsmanagement
FH Campus Wien
Favoritenstraße 226, 1100 Wien, Raum B.3.10

T: +43 1 606 68 77-2164
M: +43 676 840 348 322

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