Sicherheitsforschung bedeutet eine weitgehend fächerübergreifende Herausforderung. Zur gezielten Verbesserung des Ist-Zustandes ist eine Bündelung der nationalen Ressourcen und des Fachwissens notwendig. Einzelne, bisher zuwenig beachtete Fachgebiete, verdienen dabei besondere Aufmerksamkeit. Das SAFENET-Projekt hat das Thema seismische Gefährdung zum Mittelpunkt, welchem durch eine Neueinschätzung der Gefahren eine hohe Priorität zukommt.
Die Starkbeben von Northridge (U.S.A 1994), Kobe (Japan 1995), Kozaeli (Türkei 1999), Chi Chi (Taiwan 1999), sowie Umbrien (1998) und Athen (1999) haben zu einer Veränderung der Einschätzung des seismischen Risikos geführt. Dies ist bereits in den gültigen Eurocode 8 eingearbeitet und in die gültige österreichische Erdbebennorm (B4015) übernommen worden (gültig seit 2002). Erdbeben, bisher ein Thema ohne Relevanz in Österreich, wird nun zum entscheidenden Bemessungskriterium.
Aufgrund der bis 2002 gültigen Normenlage hat sich keine ausreichende "Erdbebenkultur" in Österreich herausgebildet. Dieses Projekt soll die Integration seismischer Fragen in die allgemeine Sicherheitsbetrachtung ermöglichen. Das Thema Erdbeben betrifft sämtliche kritische Infrastrukturen und soll die nationale Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Bedarfsträgern ermöglichen. Mangels Aktualität hat der Wissens- und Technologietransfer zu den Bedarfsträgern nicht stattgefunden. Die neue Normenlage macht dies nun zwingend erforderlich. Dazu ist der Auf- und Ausbau von Humanressourcen erforderlich, um Synergien nutzen zu können. Weiters betrifft das Thema Wissenschaftler/innen und Unternehmer/innen aus unterschiedlichsten Disziplinen. Auch hier herrscht ein großer Vernetzungsbedarf. Andererseits sollten die Bedarfsträger bei der Generierung innovativer Ideen für Forschungsprojekte einbezogen werden, um sehr gezielt arbeiten zu können. Die Verantwortlichen für die Infrastruktur sowie den Zivilschutz sollen eine Abschätzung der gesellschaftlichen Wirksamkeit von Maßnahmen abgeben, welche zu Neuentwicklungen führen sollen. Durch Erdbeben hervorgerufene Krisen rangieren an oberster Stelle bei den Naturgefahren. Eine Abschätzung der gesamtstaatlichen Stabilität ist daher nur unter Einbeziehung aller betroffenen Disziplinen möglich. Andererseits können Vorsorgeprogramme gewünschte volkswirtschaftliche Effekte auslösen.
Projektleiter
DI Dr. Helmut Wenzel, VCE Holding GmbH
Auflistung der weiteren Projekt- bzw. KooperationspartnerInnen
- Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Vermessungswesen, Fernerkundung und Landvermessung - DI Dr. Werner Schneider
- Universität Innsbruck, Institut für Grundlagen der Bauingenieurswissenschaften, Arbeitsbereich für Festigkeitslehre Baustatik und Tragwerkslehre - DI Dr. Christoph Adam
- ÖBB Infrastruktur Bau AG - Mag. Karl-Eric Pumper
- APLICA Mess- und Prüftechnik GmbH - Ing. Robert Prethaler
- Arsenal Research - DI Dr. Rainer Flesch
Kontakt
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