Das Projekt RAIDAR befasst sich mit der Erforschung von Methoden und Ansätzen zur quantitativen Erhebung und Bewertung der demokratiegefährdenden Inhalte Hass im Netz und Radikalisierung. Weitere Ziele sind die Entwicklung einer datenwissenschaftlichen Plattform zur teilautomatisierten und versatilen Analyse großer Datenbestände aus unterschiedlichen Quellen, sowie zur automatisierten Einordnung von Inhalten bzgl. Paragraphen, welche aus strafrechtlicher Sicht Hass im Netz und Radikalisierung zuzuordnen sind. Zu möglichen demokratiegefährdenden Delikten zählen beispielsweise Verhetzung (§ 283 StGB), Wiederbetätigung (VerbotsG) oder Gefährliche Drohung (§ 107 StGB). Wegen der rechtlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Komplexität dieser Aufgaben- und Zielsetzung, wird RAIDAR von drei GSK Partnern begleitet, mit dem Ziel einer Umfassenden ethischen und rechtlichen Evaluierung.
Die Innovation von RAIDAR besteht in der Entwicklung und Definition von Kennzahlen, Messgrößen und Methoden zur quantitativen sowie qualitativen Evaluierung von Hass im Netz und Radikalisierung. Als spezifische Innovation wird die Anwendung des Forschungsfeldes LegalAI auf den Anwendungsbereich Hass im Netz betrachtet. Im Gegensatz zum Problemfeld Desinformation im Netz, finden sich klar definierte Strafbestände in den für die Teilbereiche von Hass im Netz einschlägigen Paragraphen. Diese gut justiziablen Bestimmungen stellen eine grundlegende Wissensbasis dar, welche durch Kombination von wissensbasierten mit daten-getriebenen Systemen in komplexen Analyse- und Erkennungsmethoden abgebildet werden.
Projektergebnisse umfassen eine Entlastung des Bedarfsträgers (BMJ) durch teilautomatisierte Assistenzsysteme im juristischen Bereich, eine konkrete Technikfolgenabschätzung ethischer Grenzen und rechtliche Rahmenbedingungen im Kontext von Künstlicher Intelligenz zur automatisierten Erfassung von Daten und Anwendung der RAIDAR Plattform in einer quantitativen Studie im Beriech „Hass im Netz“ und „Radikalisierung“ auf zeitlich und kontextuell relevanten Inhalten.
ProjektleiterIn / Name und Institut/Unternehmen
Dr. Alexander Schindler, AIT Austrian Institute of Technology GmbH
Giefinggasse 4, 1210 Wien
+43 50550 2902
Alexander.Schindler@ait.ac.at
Auflistung der weiteren Projekt- bzw. KooperationspartnerInnen
Bundesministerium für Justiz
Museumstraße 7, 1070 Wien
LIquA - Linzer Institut für qualitative Analysen
Untere Donaulände 10/1, 4020 Linz
Research Institute AG & Co KG
Amundsenstraße 9, 1170 Wien
Scenor - Verein zur Erforschung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen
Schottenfeldgasse 5/1/9, 1070 Wien
Semantic Web Company GmbH
Mariahilferstraße 70, 1070 Wien