Die Wasserwege zwischen West- und Osteuropa stellen eine wichtige Transportverbindung für den europäischen Binnengüterverkehr dar. Die logistische und exekutive Verwaltung dieser Verkehrsinfrastruktur obliegt den jeweiligen Nationalstaaten. Bereits seit mehreren Jahren sind entlang des hochrangigen europäischen Wasserwegenetzes Informationssysteme für die Zurverfügungstellung von sogenannten River Information Services (RIS) im Einsatz. Diese werden bis dato hauptsächlich zum Zwecke des Verkehrsmanagements und für die Verbreitung von Fahrwasserinformationen eingesetzt.
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie sollen von einer Arbeitsgemeinschaft bestehend aus dem Institut für Maschinenbau- und Betriebsinformatik (MBI) der TU Graz, der via donau - Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH, dem Bundesministerium für Inneres und dem Austrian Center for Law Enforcement Sciences (ALES) der Universität Wien die Potentiale der transnationalen Nutzung von Binnenschifffahrts-Informationssystemen als Instrument zur risikobasierenden Durchführung polizeilicher Schiffsüberprüfungen zum Zwecke der Vermeidung von Mehrfachkontrollen untersucht werden. Bei diesem Unterfangen gilt es zwei grundsätzlichen Zielvorgaben Rechnung zu tragen:
- Verbesserung des polizeilichen Ressourceneinsatzes im operativen Bereich
- Vermeidung unnötiger Belastungen für die Schifffahrt
In Anbetracht der voranschreitenden europäischen Integration sollen mit der vorliegenden Studie die Nutzung der österreichischen Donau River Information Services (DoRIS) für Aufgaben im Kontext der öffentlichen Sicherheit analysiert werden. Darüber hinaus ist geplant auch die Möglichkeiten einer erweiterten transnationalen Kopplung von DoRIS mit den in den übrigen Donau Anrainerstaaten eingesetzten Systemen zu beleuchten. Im Zuge des geplanten Projekts sollen die Potentiale anhand folgender Aspekte einer genauen Analyse und Bewertung unterzogen werden:
- Organisation und Struktur der Bedarfsträger
- Prozesse und Nutzenhebel
- Kommunikation und Information
- Datensicherheit / -schutz
- Rechtliche Rahmenbedingungen
Als Vorgehensweise ist eine durchgehende, systematische und standardisierte Kombination von IST-Analyse, Ermittlung von Anforderungsprofilen, Aufzeigen von Verbesserungsansätzen mittels Nutzenhebeln und mit exemplarisch ausgewählten Proof of Concepts mit abschließender Potentialbewertung geplant.
Es ist beabsichtigt, die im Rahmen der Studie festgestellten Nutzenhebel für die Sicherheitsbehörden und die Schifffahrt an der Wasserstraße Donau sowie die korrespondierenden, aufgrund der Studienergebnisse zu schaffenden technischen, unter Berücksichtigung bestehender bzw. zu schaffender rechtlichen Voraussetzungen, auch exemplarisch praktisch zu realisieren.
Projektleitung Technische Universität Graz, Institut für Maschinenbau- und Betriebsinformatik
Partner
- Universität Wien, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Austrian Center for Law Enforcement Sciences
- Bundesministerium für Inneres, Abteilung II/2 Einsatzangelegenheiten
- via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH
Kontakt
Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Vorraber
Technische Universität Graz
Kopernikusgasse 24,
8010 Graz
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Fax: +43 (0) 316 873 8009
e-mail: wolfgang.vorraber@tugraz.at