Ausgangslage
Die derzeitige sog. „Teilmantel-Flachkopf-Munition“ der österreichischen Exekutive wird seit der Einführung der Dienstpistole Glock ab dem Jahr 1984 verwendet. Eine wissenschaftliche Untersuchung des 30 Jahre alten Munitionstyps in Bezug auf die objektive Wirksamkeit wurde bisher nicht durchgeführt, wobei moderne wissenschaftliche Prüfmethoden auch erst in den letzten 15 Jahren entwickelt wurden. Nach Schusswaffengebräuchen der letzten Jahre wurde immer wieder Kritik laut, da es durch die Notwendigkeit einer hohen Anzahl von Schüssen zu einer Gefährdung von unbeteiligten Personen und ExekutivbeamtInnen kam. Ein internationaler Vergleich zeigt auch, dass in den letzten Jahren Länder wie Deutschland, Niederlande oder Schweiz nach einer eingehenden Prüfung der nationalen Gegebenheiten neue Munitionsarten einführten.
Ziel der Studie
Ziel dieser Studie soll es nun sein, die derzeitige Munition der österreichischen Exekutive wissenschaftlich zu evaluieren und Optimierungsmöglichkeiten auszuarbeiten. Zu diesem Zweck arbeiten WissenschaftlerInnen aus Forensik und Ballistik, Bedarfsträger und GSK-Partner in einer ARGE zusammen und ermöglichen im Laufe der Umsetzung, aber auch über das Projekt hinaus, einen wichtigen Kompetenzaufbau der österreichischen Sicherheitsforschung.
Methodik
In einem ersten Schritt werden in dieser Studie spezifische Wirksamkeitskriterien für die Munition definiert. Dies geschieht einerseits auf Basis wissenschaftlicher Erfassung und Auswertung tatsächlich stattgefundener Schusswaffengebräuche und beruht andererseits auf ballistischen Untersuchungen der derzeitigen Munition. Neben dieser Ist-Stand Erhebung fließen weiters der Vergleich und die Erfahrung internationaler Systeme, nationale Vorgaben sowie menschenrechtliche Gesichtspunkte in die Ausarbeitung des Kriterienkatalogs ein.
In einem zweiten Schritt wird versucht, die erarbeiteten Kriterien simulierend anzuwenden, und zwar sowohl retrospektiv auf die erfassten Fälle, als auch prospektiv auf eine mögliche Einführung einer neuen Munition mit sämtlichen damit verbundenen Auswirkungen auf die Bedarfsträger. Unter Berücksichtigung der GSK-Aspekte werden die Ergebnisse dieser Untersuchungen, Simulationen und Analysen am Ende der 18-monatigen Projektlaufzeit zusammengefasst und den Entscheidungsträgern in Form einer Studie inklusiv einer Empfehlung über die künftige Verwendung von Munitionsarten übermittelt.
Projektleitung
Cemit Center of Excellence in Medicine and IT GmbH
Partner
GMI - Institut für Gerichtliche Medizin, Medizinische Universität Innsbruck
BM.I - Bundesministerium für Inneres
Direktion für den österreichischen Straf- und Maßnahmenvollzug im Bundesministerium für Justiz, kurz Vollzugsdirektion
Mag. Gudrun Rabussay-Schwald (GSK Partner)
Andreas Zembaty (GSK Partner)
Kontakt
Dr. Barbara Frick
Karl-Kapfererstr. 5
6020 Innsbruck
Tel: 0512 576523 239
Fax: 0512 576523 301
e-mail: barbara.frick@cemit.at