Komplexe und simultan auftretende Bedrohungsszenarien (z.B. Epidemien, Blackouts, Cyberangriffe, Extremwetterereignisse) stellen eine außergewöhnliche Herausforderung für die Gesamtheit aller beteiligter Stakeholder hinsichtlich Kommunikation und Kooperation dar. Rahmenbedingungen wie die Restriktion der personellen, finanziellen, immateriellen und materiellen Ressourcen, die effektive Krisenkommunikation und dem Vertrauen in die Krisenmanagement-Akteure stellen wichtige Eckpfeiler eines effektiven und resilienten Krisenmanagements dar.
Die Studie G-Star hat die Erfassung der kooperativen Strukturen des österreichischen Krisenmanagements und der Bewertung der Resilienz des Gesamtnetzwerkes zum Ziel. Basierend auf den bisherigen Erkenntnissen vergangener Krisen werden inter-organisationale Beziehungen in Fokusgruppen mit den Stakeholdern (Blaulichtorganisationen, öffentliche Verwaltung, Zivilgesellschaft, etc.) quantitativ und qualitativ erhoben (z.B. über Expert*inneninterviews, Fokusgruppen). Die gewonnenen Daten der vertikalen und horizontalen Ausprägungen des österreichischen Krisenmanagements werden in ein graphentheoretisches Modell überführt und anhand einer Netzwerkanalyse ausgewertet. Identifizierte Resilienzausprägungen und Silostrukturen werden in den Erhebungsprozess zurückgeführt, um einen prozessgerichteten und evidenzbasierten Dialog zur Stärkung kooperativer Ausprägungen zu generieren.
Weiters werden die Potentiale und Gefahren zur Überwindung von Silostrukturen im Kontext neuer ICTPhänomene (Soziale Medien, Fake-News, Bot-Netze) und außergewöhnlichen Krisenszenarien für die einzelnen Stakeholder mittels einer SWOT-Analyse erfasst und mögliche Prozesse zur verstärkten Kooperation und der verbesserten Einbindung der Zivilgesellschaft identifiziert. Anhand dieser Analyse soll das Grundgerüst und die Entscheidungsgrundlage für die Verbesserung der adaptiven Kapazitäten der Zivilgesellschaft, der aktiven Krisenmanagementakteure und letztendlich der umfassenden Sicherheitsvorsorge Österreichs aufgebaut werden.
Über die theoretische Analyse hinaus, stellen in dieser Studie die iterativ in Fokusgruppen erfassten Resilienzausprägungen, die Resilienz-Taxonomie und die Resilienz-Ontologie praktische Schritte für die Verbesserung der kooperativen Kapazitäten österreichischer Krisenmanagement-Stakeholder dar.
ProjektleiterIn / Name und Institut/Unternehmen:
Dr. Johanna Ullrich
SBA Research gGmbH
Floragasse 7/5, 1040 Wien
+43 (1) 505 36 88
jullrich@sba-research.org
Auflistung der weiteren Projekt- bzw. KooperationspartnerInnen
AIT Austrian Institute of Technology GmbH
Center Digital Safety & Security
Competence Unit Security & Communication Technologies
Mag. Martin Latzenhofer
Giefinggasse 4, 1210 Wien
+43 50550 4134
martin.latzenhofer@ait.ac.at
Bundeskanzleramt Österreich, Abteilung IV/6: Sicherheitspolitik
Dr. Helmut Schnitzer
Ballhausplatz 2, 1010 Wien
helmut.schnitzer@bka.gv.at
+43 1 53115 202190
Bundesministerium für Inneres (BMI)
Disaster Competence Network Austria - Kompetenznetzwerk für Katastrophenprävention
René Kastner, MA
Peter-Jordan-Straße 82, 1190 Wien
+43147654-87118
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