KIRAS Sicherheitsforschung

Ausschreibungsergebnisse nach Kalenderjahren

Ausschreibungsergebnisse nach Instrumenten / Programmlinien

Projekte der gemeinsamen deutsch- österreichischen Ausschreibung

Kooperative Projekte >Call 2018 >

CollEction, Standardization and Attribution of Robust disaster Event information (CESARE)

Ereignis-, Schadens- und Risikodaten sind in den meisten Fällen nicht miteinander vergleichbar, da sie zu verschiedenen Zwecken und vor allem mit unterschiedlichen Anforderungen erhoben wurden. Ziel von CESARE ist die Erstellung und der Funktionsnachweis einer nationalen Ereignis- und Schadensdatenbank als ein teilautomatisiertes, autonomes technisches System, das es ermöglicht, Daten aus verschiedenen Quellen unter einheitlichen Standards zu harmonisieren, darzustellen und für weiterführende Analysen zu nutzen.

Naturgefahren und ihre Auswirkungen spielen eine immer wichtigere Rolle in einer Gesellschaft mit steigendem Wohlstand und zunehmender kritischer Infrastruktur. Mit dem Ziel, die Resilienz der Gesellschaft und Wirtschaft zu erhöhen, ergibt sich die Notwendigkeit etwaige Gefahren zu identifizieren und ein entsprechendes Risikomanagement zu etablieren. Administrativ beschäftigt sich in Österreich das staatliche Krisen- und Katastrophenmanagement mit dieser Thematik, aber auch auf europäischer und internationaler Ebene wurden jüngst Vorgaben und Abkommen beschlossen, die entsprechende systematisierte Aktivitäten forcieren. 

Grundlage für eine robuste Gefahrenabschätzung sind immer Beobachtungen und Daten zu Naturereignissen und deren Auswirkungen. Trotz bestehender Datenarchive sind in Österreich ganzheitliche Auswertungen nur beschränkt durchführbar. Unterschiedliche Erhebungsstandards sowie Erhebungsziele verhindern oftmals eine einfache Vergleichbarkeit und die Nutzung vorhandener Synergien. 

Ziel dieses Projektvorhabens ist es, einen Demonstrator für eine zentrale nationale Ereignis- und Schadensdatenbank, aufbauend auf vorhandenen Datenarchiven und Datensammelaufträgen, zu entwickeln. Durch die Zusammenführung aller relevanter Akteure und Disziplinen werden in CESARE erstmals Konzepte, technische Komponenten und Schnittstellen so zusammengeführt und/oder neu entwickelt, dass den Bedarfsträgern BMI und BMNT über einen zentralen Zugang harmonisierte Daten sowie Visualisierungs- und Analysetools zu Sturm-, Überflutungs- und Massenbewegungsereignissen und korrespondierenden Schadens- und Verlustindikatoren auf der Gemeindeebene zur Verfügung gestellt werden. Damit geht das Konzept von CESARE weit über das einer reinen Schadensdatenbank hinaus. Für den Funktionalitätsnachweis fokussiert CESARE auf die Bundesländer Steiermark und Niederösterreich und verschneidet die zur Verfügung stehenden Daten der Landesregierungen (Katastrophenfonds) mit jenen von Blaulichtorganisationen, der Abteilung für Wildbach- und Lawinenverbauung und Schutzwaldpolitik des BMNT, der Geologischen Bundesanstalt und der VIOLA Datenbank der ZAMG für die Periode 2005 bis 2018. Die Grundkonzeption des Demonstrators ermöglicht eine Skalierung der Plattform nach weiteren Datenquellen sowie Gefahrenklassen sowie eine Nutzung und Sichtbarmachung der Daten im internationalen Kontext. Konkret unterstützt CESARE damit die Arbeiten der Bedarfsträger im Rahmen der nationalen Risikoanalyse, die Validierung der Katastrophenfondsmeldungen sowie die Berichterstattung in Richtung UNISDR Sendai und schließt eine derzeit existierende technische Lücke in der Datenaufbereitung und der notwendigen Datenschnittstelle zwischen national existierenden Datenlandschaften und europäischen/internationalen (Monitoring) Initiativen und Portalen. Das Projektvorhaben wird daher auch in enger Abstimmung mit dem Risk Data Hub des Disaster Risk Management Knowledge Center (DRMKC) des Joint Research Centers der Europäischen Kommission durchgeführt. 

Projektleiter 
Mag.Dr. Matthias Themeßl 

Projektleitung Institution 
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) 

Weiter Projektpartner 
JOANNEUM RESEARCH (JR) 
Universität Salzburg – ZGIS (PLUS)
Spatial Services GMBH (SPASE)
Geologische Bundesanstalt (GBA)
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ) Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
Bundesministerium für Inneres (BMI)
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) 

Kontakt 
Matthias Themeßl
Leiter Stabsstelle Projektkoordination
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik 

Web: www.zamg.ac.at
Email: matthias.themessl@zamg.ac.at 
Tel: +431360262015