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Projekte der gemeinsamen deutsch- österreichischen Ausschreibung 2013

CATCH-IN Technologien und Konzepte zur Ortung und Verfolgung von Interferenzquellen

|   Call 2021

Untersuchung und Umsetzung von Sensor- und Monitoringansätzen zur Identifizierung und Lokalisierung von GNSS-Störquellen inkl. Feldtests zur Untersuchung der Qualität der Ansätze

Die Abhängigkeit sicherheitskritischer Infrastruktur oder zukünftiger Schlüsseltechnologien von globalen Satellitennavigationssystemen (GNSS) als Informationsquelle für Zeit und Ort wird in Zukunft weiter zunehmen. Heute schon stützen sich zahlreiche Dienste in Bereichen wie Finanzmarkt, Telekomnetze, Stromnetze, Straßennetze und Flugverkehr auf Zeit- und/oder Positionslösungen von GNSS.

Störungen im GNSS-Empfang können folglich erheblichen Schaden anrichten, sowohl sicherheitstechnisch als auch wirtschaftlich. Beispielsweise können GNSS-Störungen dazu führen, dass ortsbasierte Dienste, die in der Automatisierung des Straßenverkehrs und in der Digitalisierung im Infrastrukturbetrieb eine wichtige Rolle spielen, nicht zur Verfügung stehen. In der Luftfahrt und Flugsicherung können GNSS-Störungen speziell im Anflugbereich zu einem erhöhten Stresslevel beim Flugpersonal führen.

Im Kontext eines bundesweiten Monitoringsystems für Frequenzstörungen zielt das Projekt CATCH-IN auf Innovationen zum Schutz sicherheitskritischer Anwendungen ab, die auf den Empfang von Radiowellen angewiesen sind. Dies erfolgt anhand von Fallbeispielen der GNSS-Nutzung in der Luftfahrt und Absicherung durch die Flugsicherung, sowie anhand kooperativer Systeme im Straßenverkehr. Im Zuge dessen wird ein hybrides Monitoringsystem (Kombination unterschiedlicher Sensortechnologien) erforscht, das Möglichkeiten zur Echtzeit-Identifizierung und Lokalisierung einer Störquelle mittels eines innovativen Direction-of-Arrival (DoA) Ansatzes unter Nutzung einer rotierenden Antenne bietet. Ebenso wird die Umsetzbarkeit mittels low-cost SDR-basierten Sensoren zur Lokalisierung mittels Time-Difference of Arrival (TDoA) untersucht.

Im Anschluss wird die Kritikalität von GNSS-Störungen für die Flugsicherung und auf Flugzeuge im Start- und Landebereich des Flughafen Graz untersucht, um daraus Anforderungen für zukünftige Monitoringsysteme herleiten zu können. Begleitende sozialwissenschaftliche Untersuchungen analysieren das Beanspruchungserleben von Flugpersonal durch GNSS-Störungen und damit einhergehende Aspekte auf die Flugsicherheit.

Das Gesamtziel des Projekts ist eine deutliche Verbesserung des Wissensstandes über das Auftreten von Interferenz, Jamming und Spoofing, sowie gleichzeitig die Konzeptionierung, Umsetzung und Untersuchung von geeigneten Gegenmaßnahmen.

Projektleiterin:
Dr. Susanne Schweitzer, JOANNEUM RESEARCH Forschungsges.mbH, DIGITAL

Projektpartner:
ASFINAG
Austro Control Österreichische Gesellschaft für Zivilluftfahrt mbH
IGASPIN GmbH
Institut Luftfahrt, FH JOANNEUM

Bedarfsträger:
BMLV - Bundesministerium für Landesverteidigung
BMF - Bundesministerium für Finanzen

Kontakt:
Dr. Susanne Schweitzer
JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH
DIGITAL – Institut für Digitale Technologien
Steyrergasse 17, 8010 Graz, Austria
Tel.: +43 316 876-5317
E-Mail: susanne.schweitzer@joanneum.at 
Web: http://www.joanneum.at/digital