Geförderte Projekte

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Ausschreibungsergebnisse nach Instrumenten / Programmlinien

Projekte der gemeinsamen deutsch- österreichischen Ausschreibung 2013

auxilium:at

|   Call 2015

Analyse von Beteiligungsformen der österreichischen Bevölkerung bei der Bewältigung intensiver Flüchtlingsbewegungen

Die gegenwärtige Flüchtlingslage ist eine der größten humanitären Flüchtlingskatastrophen seit dem zweiten Weltkrieg (UNHCR 2014), die die gesamteuropäische Politik und Bevölkerung vor neue Herausforderungen stellt und Aktivität seitens der Zivilgesellschaft fordert. Auch wenn die momentane Situation und vor allem die Akutversorgung von Flüchtlingen noch unerforscht ist, braucht es für die Zukunft Kenntnisse über bestehende Abläufe und Erfahrungen. Insbesondere sind Erkenntnisse über Kooperationen zwischen Blaulichtorganisationen und der Zivilgesellschaft und deren Grenzen in der akuten Flüchtlingsarbeit von großer Bedeutung. In Österreich haben in den letzten Monaten nicht nur MitarbeiterInnen unterschiedlicher Behörden und NGOs einen wesentlichen Beitrag in der Akutversorgung von Flüchtlingen geleistet, sondern darüber hinaus große Teile der österreichischen Gesellschaft: soziale Partizipation im Sinne ehrenamtlicher Akutflüchtlingshilfe unterschiedlichster Art hat sich, u.a. unterstützt durch soziale Medien, rasch verbreitet. Die Annahme, dass aktive soziale Teilnahme die soziale Kohäsion einer Gesellschaft beeinflusst (siehe z.B. Dobbernack 2014; Dahrendorf et al. 1995; Matiasek 2012; etc.) und dadurch der soziale Frieden wächst, wird auch von der Europäischen Union unterstützt durch ihre Pläne gefördert (Council of Europe 2015a). Die akute Flüchtlingsversorgung kann demnach als eine Form der Partizipation verstanden werden, die sich auf das Wohl der Gesamtbevölkerung positiv auswirken kann. In der Flüchtlingsforschung fehlen jedoch bisher Untersuchungen, die Erfahrungen aus der Sicht von Freiwilligen oder 1  beruflich Involvierten erforschen und den Einfluss dieser Aktivitäten auf den sozialen Frieden und Zusammenhalt analysieren. Im Projekt auxilium:at – Analyse von Beteiligungsformen der österreichischen Bevölkerung bei der Bewältigung intensiver Flüchtlingsbewegungen, das den Fokus auf die Akutversorgung von Flüchtlingen richtet, wird ein Mix aus qualitativen und quantitativen sozialwissenschaftlichen Methoden angewendet, der neben einer qualitativen Medienanalyse eine quantitative CAPI-Befragung der österreichischen Bevölkerung zum Partizipationsverhalten, Onlinebefragungen mit MitarbeiterInnen von Blaulichtorganisationen sowie eine qualitative Feldforschung an zwei Orten, an denen Flüchtlingsakuthilfe stattfindet, vorsieht. auxilium:at hat unter enger Einbindung relevanter Bedarfsträger (BM.I, BMLVS, ÖRK, CÖ) das Ziel, das zu beschreiben, was die österreichische Zivilgesellschaft und betroffene Behörden und Organisationen gegenwärtig in der Akutversorgung von Flüchtlingen leistet. Es gilt dieses partizipative Verhalten und Auswirkungen auf den sozialen Zusammenhalt, ebenso wie Kooperationsformen zwischen der Zivilgesellschaft und MitarbeiterInnen von Blaulichtorganisationen zu untersuchen. Die so gewonnen Ergebnisse dienen entsprechend eines Bottom-Up-Ansatzes der Entwicklung von Maßnahmenempfehlungen für Bedarfsträger um künftig ähnlichen Anforderungen gerecht zu werden. Darüber hinaus analysiert auxilium:at den Einfluss von Medien auf das Partizipationsverhalten im Flüchtlingsbereich. auxilium:at und seine methodische Vorgehensweise sind von großem gesellschaftlichem Interesse, was auch die Beteiligung von vier Bedarfsträgern am Projekt zeigt. 

ProjektleiterIn
Mag. Dr. Elisabeth Frankus
Institut für Höhere Studien Wien (IHS)
Josefstädter Straße 39
1080 Wien 

ProjektpartnerInnen
IFES Institut für empirische Sozialforschung GmbH
Teinfaltstraße 8
1010 Wien

IFES Feld GmbH
Teinfaltstraße 8
1010 Wien

Bundesministerium für Inneres (BM.I)
Herrengasse 7
1010 Wien

KooperationspartnerInnen
Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport (BMLVS)
Roßauer Lände 1
1090 Wien 

Caritas Österreich
Albrechtskreithgasse 19-21
1160 Wien 

Österreichisches Rotes Kreuz
Wiedner Hauptstrasse 32
1040 Wien

Kontakt
Mag. Dr. Elisabeth Frankus
Institut für Höhere Studien Wien (IHS)
Josefstädter Straße 39
1080 Wien

Telefon: 01 59991 - 270
E-Mail: frankus@ihs.ac.at 
Homepage: www.ihs.ac.at