KIRAS Sicherheitsforschung

Die Grundlagen des KIRAS-Programms

Das österreichische Sicherheitsforschungsprogramm KIRAS ist ein nationales Programm zur Förderung der Sicherheitsforschung in Österreich. KIRAS unterstützt nationale Forschungsvorhaben mit dem  Ziel der Erhöhung der Sicherheit Österreichs und seiner Bevölkerung.

Hintergrund

Spätestens seit den Anschlägen von New York und Madrid hat das Thema Sicherheit weltweite Aufmerksamkeit geweckt. Die Europäische Union hat seitdem Schritte und Maßnahmen unternommen, um Sicherheitsforschung im 7. EU-Rahmenprogramm zu fördern.

Begriff "KIRAS"

KIRAS kommt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus den Worten kirkos (Ring) und asphaleia (Sicherheit). "Ring" ist in diesem Fall als integrativ zu verstehen, da im Rahmen des KIRAS-Programms alle Disziplinen und Dimensionen miteingeschlossen werden.

Programm-Verantwortung und Programm-Management

Die Programmverantwortung für das KIRAS-Programm liegt beim Bundesministerium für Finanzen (BMF). Das BMF hat die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit dem Programm- und Schirmmanagement für das KIRAS-Programm beauftragt.

Programmziele

  • Erhöhung der Sicherheit und des Sicherheitsbewusstseins der Bürgerinnen und Bürger
  • Generierung sicherheitspolitisch erforderlichen Wissens
  • Erzielung von Wissens-, Verfahrens- und Technologiesprüngen
  • Wachstum der heimischen Sicherheitswirtschaft
  • Auf- und Ausbau von Exzellenz im Bereich Sicherheitsforschung

Das Erreichen der strategischen Ziele erfordert einen integrativen Ansatz, der nicht ausschließlich auf technologische Lösungen sondern auch auf einer sozial- und geisteswissenschaftlichen Herangehensweise aufbaut. Dies soll durch das folgende strategische Querschnittsziel erreicht werden:

  • Berücksichtigung gesellschaftlicher Fragestellungen in allen Aspekten der Sicherheitsforschung

Die im Rahmen des KIRAS-Programms geförderten Projekte sollen auf längere Sicht gesehen dazu beitragen, qualifizierte Arbeitsplätze in Österreich zu schaffen bzw. zu sichern und einen Beitrag zur österreichischen Wertschöpfungskette zu leisten.

Programmfokus

Selbstverständlich wird KIRAS keine Rüstungsforschung betreiben und sich klar von Rüstungsforschung abgrenzen. Das KIRAS-Programm hat einen eindeutigen und klaren zivilen Programmfokus, da Sicherheitsforschung hinsichtlich seiner verteidigungspolitischen Anforderungen keine wehrtechnisch orientierte Materie ist. Die Abgrenzung zwischen Rüstungs- und Verteidigungsforschung einerseits und Sicherheitsforschung andererseits erfolgt im Rahmen des Nationalen Sicherheitsforschungsprogramms in Übereinstimmung mit der diesbezüglichen Abgrenzung der EU im Rahmen des Europäischen Sicherheitsforschungsprogramms.

Bedarfsträger

Durch die verpflichtende Einbindung von Bedarfsträgern bei Verbundprojekten wird dem Erfordernis der Anwendungsorientiertheit der geförderten Sicherheitsforschungsprojekte Rechnung getragen.

Begutachtungsverfahren

Alle eingereichten Projektanträge werden mittels einem effizienten und transparenten Begutachtungsverfahren bewertet, welches auch einen geregelten Umgang mit klassifizierten Daten ermöglicht. Für jede Programmlinie werden im Rahmen der Ausschreibung spezifische Bewertungskriterien erstellt und veröffentlicht.

Um sicher zu stellen, dass die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK) in einem integrativen Ansatz in den Projekten Berücksichtigung finden, werden die für die jeweiligen Programmlinien relevanten GSK-Aspekte in die Beurteilungskriterien integriert. Dadurch ist gewährleistet, dass die gesellschaftliche Dimension eines Projektes auf allen Ebenen (wissenschaftlich-technisch, sicherheitspolitisch, wirtschaftlich, konsortial) als Betrachtungsobjekt präsent ist.

Die einzelnen Instrumente

Das nationale Sicherheitsforschungsprogramm KIRAS verwendet drei Instrumente, die sich gegenseitig unterstützen. Der Maßnahmenkatalog reicht von Sondierungen über kooperative F&E- Projekte bis hin zu F&E- Dienstleistungen

  • „Sondierungen“ dienen der Abklärung innovativer Projektideen durch Prüfung von innovativen, risikoreichen Projekten auf ihre Realisierbarkeit und Sinnhaftigkeit.
  • „Kooperative F&E- Projekte“
    Das Ziel der kooperativen F&E-Projekte „Industrielle Forschung“ liegt in der Bildung und Stärkung der Forschungs-, Technologie- und Kooperationskompetenz durch Förderung strategisch bedeutender FTE-Verbundprojekte zur Erzielung wesentlicher Innovationen.
    Im Rahmen der kooperativen F&E-Projekte „Experimentelle Entwicklung“ sollen die Ergebnisse dieser Forschung und Entwicklung in konkrete Anwendungen umgesetzt werden, bzw. ihre Einsatztauglichkeit im jeweiligen Umfeld validiert werden.
  • „F&E- Dienstleistungen“
    Es werden Studien und studienähnliche Vorhaben im Rahmen des aktuellen Schwerpunktes finanziert. Zielgruppe sind Nutzer im weiteren Sinne.